Am 23. Juni 1889 stellten mehrere junge Leute bei der Gemeindeverwaltung den Antrag, dass sie einen Turnverein gründen wollen. 
Am 15. Juli 1889 stimmte der Gemeinderat von Eichstetten dem Antrag zu und reichte ihn an das Großherzogliche Bezirksamt in Emmendingen weiter. Nach eingehender Prüfung wurde über die Gemeindeverwaltung mitgeteilt, dass der Gründung nichts im Wege stehe. 
Der Turnverein bestand anfänglich aus 20 Mitgliedern und der 1. Vorsitzende war Franz Diebold. Diese Stärke behielt der Verein bis zum 1. Weltkrieg 1914.

Erst im Jahre 1921, unter dem Vorsitzenden Wickert, wurde der Turnverein wieder aktiviert. Innerhalb kurzer Zeit wuchs der Mitgliederbestand auf 100 Personen an, denn nach den Kriegsjahren war jeder froh, sich wieder körperlich zu betätigen. „Die Erhaltung der körperlichen Tüchtigkeit der deutschen Jugend" war das oberste Ziel der Turnvereine.

Da in dieser Zeit keine Turngeräte zur Verfügung standen, auch nicht an der Schule, wurden vom Turnverein innerhalb eines Jahres über 4000,-- Reichsmark aufgebracht, um Turngeräte anzuschaffen.

Da jedoch die privaten finanziellen Mittel damals sehr begrenzt waren, wurde an die Gemeinde ein Antrag gestellt, zu prüfen ob und unter welchen Umständen Mittel zur Verfügung gestellt werden könnten. Des weiteren wurde die Aufstellung eines Reckes und eines Barrens in den unteren Räumen der neuen Schule beantragt.

Die Genehmigung wurde nach einiger Zeit erteilt, und das Reck konnte auf dem Turnplatz auf dem Dreispitz am Bahnhof fest installiert werden.

Im Jahre 1923 wurde am 24. Juni erstmals ein Schauturnen mit 4 Kaiserstühler Vereinen abgehalten. Die teilnehmenden Vereine waren Ihringen, Bötzingen, Endingen und Eichstetten. Der Wettkampf bestand aus Hochsprung, Tauziehen und Staffellauf. Der Hochsprung wurde von Eichstetten mit einer Höhe von 1,45 Metern gewonnen - gesprungen wurde in eine Sandgrube unter Benutzung eines Sprungbrettes. In den anderen Disziplinen waren die Gastmannschaften bedeutend stärker, so dass Eichstetten nur 1 Übung gewann.

Zum damaligen Zeitpunkt gab es weder Übungsleiter noch Trainer.

Die Turngeräte waren zum Teil selbst angefertigt, das heißt, dass die Stange beim Reck sich erheblich durchgebogen hat, je nachdem wer daran hing. Die Trainingsmöglichkeiten im Keller der Schule waren denkbar schlecht, da die Raumhöhe nicht einmal Normalmaß hatte. Ein Turnen am hohen Reck und am Barren war für die Turner, die schon schwierige Übungsteile turnten, nicht möglich. Man war deshalb genötigt die Geräte im Freien aufzubauen.

Die Turnmannschaft betrug zu diesem Zeitpunkt 25 Mann ohne die Schülermannschaft.

Im Jahre 1926 am 10. Oktober nahmen einige Männer des Turnverein Eichstetten am Turnsiebenkampf der Kreisgruppe Emmendingen teil. Dies waren Wilhelm Groß, Fritz Köbelin, Karl Müller, Wilhelm Wolf, Jakob Weiß und Fritz Weiß, wobei beim Turnen die Jugendturner Wilhelm Wolf und Wilhelm Groß den 3. und den 9. Platz belegten. Bei den Leichtathleten errang Fritz Köbelin einen beachtlichen 2. Platz und Jakob Weiß den 5. Platz.

Im Jahre 1930 fand in Eichstetten ein Turnfest statt, bei dem der Jugendturner Karl Rinklin den 4. Preis erhielt. Der Turnverein Eichstetten hatte zum damaligen Zeitpunkt auch eine Handballmannschaft, die an den Rundenspielen teilnahm. Da jedoch noch keine Fahrgelegenheiten mit dem Auto bestand, wurde die Auswärtsspiele mit dem Fahrrad besucht.

Zu dieser Zeit nahmen Leichtathleten des Vereins an Waldlaufmeisterschaften teil, die in Kirchzarten stattfanden. Ohne große Vorbereitung und ohne jeden Tag zu trainieren, wurde auf Anhieb ein beachtenswerter 3. Platz unter lauter Stadtvereinen erzielt.

Aufgrund der politischen Lage in den 30er Jahren wurde der Turnverein im Jahre 1936 umgebildet und musste einen neuen Vorstand bestellen. Oberlehrer Wickert, der von 1921 bis 1936 den Verein geführt hatte, musste sein Amt unter Druck aufgeben. Auch die Mitgliederzahl nahm zu diesem Zeitpunkt erheblich ab, da die jüdischen Mitglieder nicht mehr mitwirken durften. Im Jahre 1938 wurden die gesamten Turngeräte konfisziert. Dies bedeutete das Aus des Vereins für eine sehr lange Zeit.

Am 11. März 1961 wurde der Turnverein Eichstetten wiedergegründet. 1.Vorsitzender wurde Hermann Meier der es wie kein Zweiter verstand viele zu aktivieren. Bereits 1 Jahr später wurde in der Turnabteilung wieder Wettkampfturnen durchgeführt.

Im Jahre 2002 stellte die Gemeinde dem Turnverein das ehemalige Feuerwehrhaus zur sportlichen Nutzung zur Verfügung. Nach dem Abschluss der Umbaumaßnahmen, bei denen erhebliche Eigenleistungen durch Vereinsmitglieder erbracht wurden, konnte die „Kleine Halle" am 17.11.2002 eingeweiht und in Betrieb genommen werden.

Heute ist der Turnverein Eichstetten ein Mehrspartenverein mit einem breitgefächerten Angebot für Sportinteressierte jeglichen Alters. Zunehmend an Bedeutung gewinnen Übungsangebote im Bereich Gesundheit und Prävention.

Sportler unseres Vereins nehmen regelmäßig an Wettkämpfen (Gerätturnen, Leichtathletik), an Gauturnfesten und Deutschen Turnfesten teil.

 

Vereinsvorsitzende seit 1961:

1961 - 1971 Hermann Meier

1971 - 1975 Wilfried Textor

1975 - 1977 Walter Rinklin

1977 - 1979 Hermann Meier

1979 - 1983 Wilfried Textor

1983 - 1997 Dieter Nemeth

1997 - 2000 Klaus Hacker

2000 - 2010 Siegfried Bär

2010 - 2013 Andreas Rinklin

ab 2013 Alexandra Sprich